Nachhaltiges Stadtbegrünungsprojekt in Erbil
Am 15. Februar 2023 haben Freiwillige der NGO Roots for Change ein Projekt zur Nachhaltigen Begrünung in Form eines Vertikalbeetes in der Mädchenschule Soma Elementary School in Erbil, Kurdistan Region im Irak, umgesetzt.
Erbil ist eine Großstadt mit einer dichten Bebauung. Es gibt nur wenige Grün- und Erholungsflächen in der Stadt, welche sich auf das geschlossene Gelände von 3 großen Parks beschränkt. In der unmittelbaren Nachbarschaft der Grundschule gab es keine Möglichkeiten für die Mädchen mit den Anbaukreisläufen von Gemüse, Kräutern und anderen essbaren Pflanzen in Berührung zu kommen.
Eine praktische und schnell umsetzbare Lösung zur Verbesserung der Lebensqualität in solch einer dichten Stadt sind Vertikalbeete. Ihr Vorteil ist, dass sie auf kleinsten Raum eine große Anbaufläche bieten und den Raum um sie herum begrünen. Außerdem fördern sie eine abwechslungsreiche Ernährung, da die unterschiedlichen Seiten des Beets verschiedene Klimazonen haben und somit für eine hohe Vielfalt an Pflanzen geeignet sind (vgl. Herler 2019, S. 158f). In der Schule dient das Vertikalbeet zusätzlich als grüne Lern- und Erholungsstation für Schülerinnen und Lehrerinnen.
Deswegen haben Freiwilligen von Roots for Change im Pilotprojekt ein Vertikalbeet gebaut und in die Soma Schule gebracht. Vor Ort wurde das Beet gemeinsam mit zwei Lehrerinnen und ca. 20 Schülerinnen im Alter von 11 bis 14 Jahren bepflanzt. Durch das gemeinsame Einrichten des Vertikalbeetes konnten die Lehrerinnen und Schülerinnen der Soma Schule mit diversen sorgfältig ausgesuchten regionalen Kräutern und Pflanzen in Berührung kommen, ihren Nutzen kennenlernen und erfahren wie man sie richtig pflegt. Diese Pflanzen waren zum Beispiel Rosmarin, Lavendel, Rosengeranium, Thymian, Lauch und Erdbeeren.
Die Pflanzaktion hat auf Englisch-Arabisch-Kurdisch stattgefunden und hat auf diese Weise Raum geboten einen pädagogischen English-Workshop rund um das Pflanzen-ABC mit den Schülerinnen zu machen.
Dadurch, dass die Schülerinnen die Pflanzen und vorgezogenen Sprösslinge selbst einsetzten, konnte sich in ihnen ein Verantwortungsgefühl für den Fortbestand des Projektes entwickeln. Mit Freude übernehmen sie die nun anfallenden Aufgaben wie das regelmäßige Bewässern und das Einpflanzen der Gemüsesorten, wenn die richtige Jahreszeit für sie gekommen ist.
Die Pflanzaktion wurde künstlerisch beendet mit dem malerischen Verzieren vom Vertikalbeet. Auf diese Weise konnten die Schülerinnen ihrer Kreativität freien Lauf lassen und dem Beet ihre eigene Note verleihen.
Durch die Pflanzaktion konnten die Freiwilligen unserer NGO ihr Expertenwissen über Vertikalbeete an die Lehrerinnen und Schülerinnen, somit an die lokale Bevölkerung vor Ort, weitergeben, um das nachhaltige Fortbestehen des Projektes zu sichern. Die Zusammenarbeit mit der Schule hat außerdem ein wichtiges Netzwerk eröffnet, da die Schülerinnen voller Begeisterung in ihren Familien über das Projekt sprechen. Auf diese Weise kann die Aufmerksamkeit für ökologische und soziale Nachhaltigkeit durch die Eltern in der Nachbarschaft geschaffen werden.
